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Bundesverband der Mütterzentren e.V.

Familie sind alle

2023 03 FamilienketteWer hat Zeit, sich am 20. September einzureihen in die Familienkette, die vom Familienministerium bis zum Bundestag reicht? Dort werden Petitionen übergeben, die eine wirksamere Familienpolitik fordern, wie z.B. gestaffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten. Treffpunkt:  Glinkastraße 35 in Berlin um 16.30 Uh

Buchtipp:  Jungs, wir schaffen das. Ein Kompass für die Männer von heute

2023 03 Theunert„Es braucht Kraft, Männlichkeitskorsette zu sprengen, sich zu emanzipieren, seinen Weg zu finden und zu gehen“, schreibt Markus Theunert, Schweizer Psychologe, feministischer Männeraktivist und Politikberater. Er hat ein Buch für und über Männer geschrieben, in dem er erklärt, warum das Patriachat nicht nur für Frauen nachteilig ist, sondern für die ganze Gesellschaft, die Umwelt und ja – auch für Männer. Anhand von Beispielen und Übungen zeigt Theunert, wie Männer besser für sich selbst sorgen, sich besser spüren, reflektieren und über sich hinauswachsen können. Das Buch geht aber weiter: es reicht nicht, dass Männer ihr Verhalten ändern – die Verhältnisse müssen sich ändern. Gemeint ist damit die kapitalistische Wachstumslogik, die auf dem Ausbeuten natürlicher und sozialer Ressourcen beruht.

Dialogtische in Altenberge: So geht Gemeinschaft in der Kommune

2023 03 DialogtischeWas passiert eigentlich nach der Schulung unserer Moderatorinnen für Dialogtische? Wir haben nachgefragt bei Ulrike Reifig, Vorsitzende des Familienbündnisses Altenberge und Kreistagsabgeordnete der 11500-Einwohner Gemeinde in der Nähe von Münster.

Warum habt ihr die Schulung besucht?

Wir fanden das Dialogtisch-Konzept prima, um mit den Einwohnerinnen und Einwohnern darüber ins Gespräch zu kommen, wie wir die Lebensqualität und das Miteinander in Altenberge verbessern können. Nachdem Melanie Partzsch an der Schulung teilgenommen hatte, haben wir uns mit dem Konzept um 10 000 Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung beworben und das Geld auch bekommen.

Über welche Themen habt ihr diskutiert?

Bei unserem ersten Treffen haben wir gefragt: Wie wollen wir wohnen? Welche Wohnformen sind möglich, wenn wir älter werden? Was ist genossenschaftliches Wohnen? An einem anderen Tag haben wir über Mobilität und einen Bürgerbus diskutiert. Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht.

Was ist denn euer Erfolgsgeheimnis?

Uns war wichtig, alle Vereine und Initiativen in Altenwalde mit ins Boot zu holen. Das sollte nicht nur unser Ding sein. Einige von uns, auch wir, sind in Abbruchgebäuden untergebracht. Wohin sollen wir, wenn unsere Gebäude abgerissen werden? Der Knaller war unser drittes Treffen mit über 100 Teilnehmenden. Da haben wir über das „Quartier der Generationen“ diskutiert, das in Altenberge entstehen soll.

Was macht ihr mit den Ergebnissen aus den Diskussionen?

Auf den ersten beiden Treffen haben wir an Tischen mit 6 bis 8 Personen diskutiert, damit auch die zu Wort kommen, die in großen Runden lieber still sind. Die Ergebnisse wurden festgehalten und an die Kommunalpolitiker weitergegeben. Beim dritten Treffen waren nicht nur die Politiker aller Fraktionen vertreten, sondern auch zwei Bundestagsabgeordnete. Davon sitzt einer im Kuratorium der Bundeszentrale für Politische Bildung. Der konnte jetzt mal sehen, wie gut wir die Bundesmittel im ländlichen Raum verwenden.

Was ist dein Fazit?

Die Dialogtische waren der Start für ein tolles Gemeinschaftsprojekt in der Kommune. Alle Vereine, die beteiligt waren, sind mega begeistert, sichtbar und von den Entscheidungsträgern nicht mehr zu zu überhören!

Praktissima 2023

2023 03 PraktissimaDanke für eure zahlreichen und gelungenen Einsendungen zum Thema „Sisterhood in Mütterzentren“.

Im Oktober trifft sich die Jury und am 3. November findet die feierliche Preisverleihung statt. In diesem Jahr zum ersten Mal im schönen Mütterzentrum Norderstedt. Wir freuen uns auf euch, unsere Gäste und Workshops beim Bundesverbandstreffen. Diesmal geht es um wirksames Auftreten: Körpersprache, Stimme und Dresscode bei öffentlichen Veranstaltungen und auch sonst im Leben! Und wer am Bildschirm teilnimmt, kommt mit dem Workshop „Wirkungsvolles Auftreten auf digitalen Meetings“ auf ihre Kosten.

Rückblende Fachtag 05.05.2023

Fachtag„Warum hast du denn die Biotonne nicht rausgestellt?“

„Ich? Du hast mir doch gar keinen Zettel hingelegt.“

„Wieso soll ich dir einen Zettel hinlegen? Du bist doch an den Tonnen der Nachbarn vorbeigekommen. Außerdem: In der Zeit, in der ich den Zettel schreibe, kann ich auch selbst die Tonne rausstellen.“

Kommt euch der Dialog, so oder ähnlich, bekannt vor? Für andere mitdenken müssen ist belastend. „Mental Load“ ist der Begriff zu diesem Gefühl. Die mentale Belastung tragen in Familien vor allem Frauen. Sie verbringen auch viel mehr Zeit als Männer mit Haus- und Sorgearbeit. Das können wir nur ändern, indem wir das Problem auf zwei Ebenen lösen, individuell und strukturell. Wie Mütterzentren dazu beitragen können? Hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse unseres Fachtags.

  • In Mütterzentren für das Thema ungerechte Verteilung des Mental Loads und der Sorgearbeit sensibilisieren
  • Den Mental Load Selbsttest in Mütterzentren ausdrucken und auslegen
  • Diskussionen dazu anbieten, z. B. als Thema der Dialogtische
  • Anregen, in den Familien offen über die Aufgaben miteinander zu kommunizieren, ohne zu streiten
  • Akzeptieren, dass Aufgaben anders erledigt werden
  • Bei Aufgaben, die traditionell Müttern zugeschrieben werden, immer die Väter mit einbeziehen.
  • Mütter stärken und Freiräume schaffen
  • Beratungen zu Wiedereinstieg
  • Zu politischem Engagement motivieren

Monika Maier-Luchmann: Bei den Vereinten Nationen in Genf

Moni Genf„Im Grunde ist es überall auf der Welt dasselbe: Frauen werden nicht ausreichend repräsentiert, sind Gewalt ausgesetzt und erfahren zu wenig Schutz von staatlicher Seite. Aber natürlich ist es ein Unterschied, ob ich aus einem demokratischen Land oder einer Diktatur komme und den Zustand anprangere. Ich mache mir Sorgen um die mutigen Kolleginnen, die vor der CEDAW Kommission von Unterdrückung in ihrem autoritären Land berichten,“ sagt Monika Maier Luchmann. Als Mitglied der Delegation der CEDAW Allianz Deutschland hat sie den sogenannten Alternativbericht zur Frauenrechtssituation in Deutschland an die Vereinten Nationen in Genf übergeben. Der Bericht enthält konkrete Forderungen an die Bundesregierung zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen. Die CEDAW Allianz Deutschland vertritt 32 Frauenorganisationen und setzt sich für die Durchsetzung der UN-Frauenrechtskonvention ein, damit die Diskriminierung von Frauen endlich weltweit beseitigt wird. Monika Maier-Luchmann vom Mütterzentrum Langen vertritt unseren Bundesverband in der Allianz und hat am Alternativbericht mitgeschrieben. Sie findet, dass bei uns vor allem die Bereiche Kinderbetreuung und häusliche Pflege verbessert werden müssen. Die international besetzte CEDAW-Kommission fand das auch und forderte die Bundesregierung in ihrem Schlussbericht auf, besonders in diesen Bereichen mehr zu tun.

Alternativbericht der CEDAW-Allianz Deutschland

Väterarbeit im Gaisenhaus

SchomburgDie Begeisterung für Mütterzentren ist ansteckend. Christiane Schomburg, eine der Gründerinnen des Stadtteil- und Familienzentrums Gaisenhaus, hat ihren Mann infiziert. Seit November 2022 koordiniert Ingenieur Torsten Schomburg dort die 60+-Gruppe und die Väterarbeit. Einmal im Monat treffen sich Väter am Donnerstagabend und diskutieren über ein Thema, das sie selbst bestimmen, wie z. B. Medienkompetenz von Kindern. „Dazu lade ich die Referenten ein. Die können auch aus den eigenen Reihen kommen, wie letztens ein Wirtschaftspsychologe, der über Krisenbewältigung gesprochen hat“, sagt Torsten. „Mit 10 bis 20 Teilnehmern sind die Abende gut besucht, denn unsere räumlichen Kapazitäten sind beschränkt.“

Außerdem gibt es noch einmal im Monat das Café PuK für Väter und Kinder. Da wird gemeinsam gespielt oder draußen etwas unternommen. „Ich finde, die Väter sind sehr engagiert heute. Aber natürlich erreichen wir auch nur die Väter, die sowieso aktiv sind“, meint Torsten, der als Ingenieur arbeitet. Spaß macht ihm auch die Arbeit mit den Älteren, für die er u. a. einen Handykurs anbietet. Und damit das Gehirn der Teilnehmenden auf Trab kommt, wird zu Beginn der Stunde jongliert. Nicht mit den Handys, mit Bällen.

Coaching für Familienmanagerinnen bei der sgd

sgdGerade Mütter und Frauen mit pflegebedürftigen Angehörigen haben es schwer, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Unser Kooperationspartner sgd bietet eine Online-Fortbildung an, um die eigene Familien- und Lebenssituation gemeinsam mit einem Coach zu reflektieren, Stärken und Kompetenzen auszuloten und berufliche Ziele zu erarbeiten, um nach Elternzeit oder Pflegezeit wieder durchzustarten.

Der Online-Kurs »Wiedereinstieg und Berufsorientierung für Familienmanagerinnen« richtet sich an arbeitsuchende Mütter, Berufsrückkehrinnen und Frauen mit pflegebedürftigen Angehörigen.

Am 04.07 um 19.00 Uhr bietet die SGD eine kostenfreie Informationsveranstaltung an zum Coaching für Familienmanger*innen. Informationen und Anmeldung direkt bei der sgd. Eine Übersicht über alle sgd-Coachings finden Ihr hier.

“Den Familien geht die Puste aus”: Netzwerken in Berlin

FamilieZeit, Geld und eine gute Infrastruktur sind die Voraussetzungen für ein gelingendes Familienleben – aber gerade bei der Infrastruktur gibt es viel Luft nach oben. Deshalb setzen wir uns als Mitglied des Zukunftsforums Familie mit anderen Bündnispartnern dafür ein, dass die Kindergrundsicherung, die Familienstartzeit und Lohnersatzleistungen für pflegende Angehörige eingeführt werden. Beatrice Schilling hat uns auf der ZFF-Fachtagung in Berlin vertreten, auf der diskutiert wurde, wie eine zukunftsfähige Familienpolitik aussehen muss. Eine wichtige Forderung: Der Kita-Besuch darf nicht von der Herkunft abhängen. “Studien zeigen, dass der Rechtsanspruch nichts daran geändert hat, dass benachteiligte Kinder viel schwerer einen Kindergartenplatz bekommen. Gerade die, die zu Hause nicht Deutsch sprechen, werden am stärksten diskriminiert”, sagte C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.

„Es ist auch unser Verdienst, dass wichtige Themen endlich im Mainstream angekommen sind.“

2023 Handbuch

Interview mit Prof. Anne-Katrin Schührer

Soeben ist das erste „Handbuch Soziale Arbeit mit Müttern“ erschienen. Ein spannender Wälzer über historische und theoretische Hintergründe, aber auch ganz praktische Handlungsempfehlungen zur Arbeit mit der sehr vielfältigen Gruppe der Mütter. Wir sind stolz, dass Mütterzentrumsfrau und Professorin Anne-Katrin Schührer gleich zwei lesenswerte Texte beigesteuert hat.

Frau Schührer, worum geht es in Ihren Beiträgen?

Ich habe in einem Artikel die Entwicklung von Mütterzentren zu anerkannten Orten der Familienbildung beschrieben und in einem zweiten die Soziale Arbeit mit migrantischen Frauen. Mir war wichtig, dass in so einem Handbuch nicht nur gesagt wird, wie einzelne Professionen mit Müttern arbeiten, sondern was Mütter für Mütter tun. Ich wollte unser Prinzip der Selbsthilfe der Top-Down-Methode gegenüberstellen.

Warum gelten Mütterzentren als die Institutionen, die auch „die schwer Erreichbaren erreichen“?

Das liegt zu Beispiel an unseren Offenen Treffs und daran, dass wir Angebote für alle anbieten. Man muss kein spezifisches Merkmal oder Defizit haben, um irgendwo teilzunehmen. Wir sind niedrigschwellig. Unsere Secondhand-Läden wirken z.B. wie Türöffner. Hier kommt man ins Gespräch, geht danach einen Kaffee trinken, kehrt wieder, übernimmt irgendwann einen Cafédienst. Jede und jeder kann sich ausprobieren.

Wo besteht noch Forschungsbedarf in Mütterzentren?

Ich sehe da weniger Forschungsbedarf als die Notwendigkeit, das Praxiswissen, das tagtäglich mündlich weitergegeben wird, zu verschriftlichen. Wir sollten unsere tollen Broschüren digitalisieren. Schon die alten Texte, die vor 30, 40 Jahren geschrieben wurden, haben Forderungen super auf den Punkt gebracht, die immer noch hochaktuell sind.

Welche meinen Sie?

Raus aus der Vereinsamung, Vereinbarkeit von Beruf und Familienaufgaben, Stillen in der Öffentlichkeit, die Idee der Caring Communities. Das ist auch unser Verdienst, dass diese Themen jetzt im Mainstream angekommen sind.

 

2023 AnneSchuehrer

Zur Person: Die vierfache Mutter Anne-Katrin Schührer ist Professorin für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Außerdem ist sie im Vorstand des Familienzentrums MüZe Heubach.

Tschechien zu Gast in Stuttgart

2023 Besuch Tschechien

Jitka Genest aus Prag fand die Begegnungen in den Stuttgarter Mütterzentren während eines Erasmus+Projektes so inspirierend, dass sie auch für vier tschechische Kolleginnen eine Reise beantragt hat. Dana, Stanka, Blanka und Suzana besuchten letzte Woche das MüZe Süd und waren begeistert von dem ganz besonderen Charme der neuen Außenstelle. Die befindet sich nämlich in einem ehemaligen Juweliergeschäft mit riesigem Tresor. Sie lernten im Familienzentrum Gaisenhaus die generationen- und kulturübergreifenden Angebote und im EKiZ das Repaircafé kennen. Zusammen mit Christiane Schomburg bereiteten sie ein typisch schwäbisches Mittagessen mit Maultaschen zu. En Guada!

Parlamentarisches Frühstück

2023 Fruehstueck

Ute Latzel hat uns letzte Woche auf dem Parlamentarischen Frühstück vertreten, das das Bündnis Sorgearbeit fair teilen organisiert hatte. Diskutiert wurde die Ausweitung des Elterngeldes, die Abschaffung der Steuerklasse V und Lohnersatzleistungen in Pflegephasen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - aber wir bleiben dran: Wir fordern, dass den Sonntagsreden endlich Taten folgen.

Mehr Chancengleichheit. Ginge durchaus.

2023 Chancengleichheit

Es liegt nicht am fehlenden Willen, wenn Kinder von Eltern ohne Abitur seltener in den Kindergarten gehen als Kinder von Eltern mit Abitur. Es liegt an fehlender Unterstützung. Das haben jetzt Wissenschaftler der Technischen Universität München nachgewiesen. Sie stellten den sogenannten bildungsfernen Familien Studierende zur Seite, die ihnen beim Finden von Kindergärten, dem Ausfüllen der Anträge und Formulieren der Anschreiben halfen. Das Ergebnis: Der Anteil von Kindergartenkindern aus weniger privilegierten Familien wuchs um 16 Prozent. Gleichzeitig erhöhten sich die Erwerbstätigkeit der Mütter und das Haushaltseinkommen.

Mehr dazu:

Festliche Preisverleihung

2023 Worms

Wir haben zwar keinen der begehrten Soroptimist International Preise gewonnen. Aber unsere Vorstandsfrau Angela Sgro war auf der sehr gelungenen Festveranstaltung in Worms.

Mit 15 000 Euro wurde der Berliner Verein „BAUFACHFRAU“ ausgezeichnet, weil er sich vorbildlich dafür engagiert, die Chancen von Frauen in handwerklichen, technischen und gestalterischen Berufen zu stärken. 5000 Euro erhielt der Verein „Die Chirurginnen“ für seine Netzwerkarbeit für Frauen in der Männerdomäne Chirurgie.

Kulturstaatsministerin trifft Mütterzentrumsfrauen

Staatskulturministerin trifft Mütterzentrumsfrauen

„Kunst und Kultur in Krisenzeiten“ war das Thema einer Podiumsdiskussion in Frankfurt, auf der sich Claudia Roth und die ukrainische Künstlerin Viktoria Masterovenko vom Mütterzentrum Langen getroffen haben. Masterovenko berichtete von der schwierigen Lage der Kunstschaffenden in der Ukraine. Beeindruckt war die Ministerin von dem Petrykiwka-Malprojekt für geflüchtete Frauen im Langener Mütterzentrum ZenJA, das Masterovenko initiiert hat. Der Erlös aus dem Verkauf der Bilder geht an ein ukrainisches Mütterzentrum.

Gemeinsam entscheiden: Mütterzentrum Braunschweig

Braunschweig

In der Ukraine wird das Weihnachtsfest am 6. Januar gefeiert – zu spät für den Projektzeitraum. Deshalb hat das Braunschweiger Mütterzentrum den Besuch von Väterchen Frost und Schneemädchen Snegurotschka ein paar Wochen vorverlegt. „Das war ein tolles Fest mit viel Musik, Essen und kostümierten Kindern. Besonders niedlich war ein als Tannenbaum Jolka verkleideter Junge“, sagt Geschäftsführerin Melanie Moronga. „Wir wollen den ukrainischen Familien ja nicht nur unsere Adventsbräuche näherbringen, sondern auch von ihnen lernen.“ Auch sonst haben die Ukrainer ein volles Programm. Sie lernen auf Ausflügen in die Stadt ihr neues Domizil Braunschweig kennen, spielen Minigolf und haben zusammen das Halloweenfest vorbereitet und gefeiert. Es gibt Sprachkurse für Kinder und Jugendliche. Und Mütter können zeitgleich Pilates- oder Entspannungskurse besuchen. Ein besonderes Highlight des Projekts ist ein Schwimmkurs für Frauen und Kinder. Den hatten sich die Familien am meisten gewünscht, als sie nach ihren Ideen für das Projekt gefragt wurden. „Gemeinsam entscheiden, was gebraucht wird, ist uns wichtig“, sagt Melanie Moronga.

Ein Gewinn fürs Leben: SzenenWechsel Frauen- und Familienzentrum

Seeheim

Mit 17 ukrainischen Kindern zwischen 6 und 15 Jahren, hat das Mütterzentrum SzenenWechsel im hessischen Seeheim-Jugenheim das Singspiel „Wildnis, Wald und Wagemut“ einstudiert. Die Wichtel und Trolle konnten mit einer Theaterpädagogin und einem Musikpädagogen im evangelischen Gemeindehaus proben. Aufgeführt wird das Stück im katholischen Gemeindehaus. „Dadurch sind wieder tolle Netzwerke entstanden“, sagt Vorstandsfrau Gabriele Jaspert. „So gibt es trotz der Kürze des Projekts eine längerfristige Wirkung, denn Kinder und Theater begeistern auch die Kirchen und wir können im nächsten Jahr gemeinsam etwas auf die Beine stellen“. Für Musik, Pantomime und Bewegung brauche es erst einmal keine Sprache, beschreibt Jaspert die Idee hinter dem Stück und sagt: „Für jede Seele, die einmal Theater geschnuppert hat, ist das ein Gewinn fürs Leben“.

 

Wir leben Leben rgb