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Bundesverband der Mütterzentren e.V.

Rückblende Fachtag 05.05.2023

Fachtag

„Warum hast du denn die Biotonne nicht rausgestellt?“

„Ich? Du hast mir doch gar keinen Zettel hingelegt.“

„Wieso soll ich dir einen Zettel hinlegen? Du bist doch an den Tonnen der Nachbarn vorbeigekommen. Außerdem: In der Zeit, in der ich den Zettel schreibe, kann ich auch selbst die Tonne rausstellen.“

Kommt euch der Dialog, so oder ähnlich, bekannt vor? Für andere mitdenken müssen ist belastend. „Mental Load“ ist der Begriff zu diesem Gefühl. Die mentale Belastung tragen in Familien vor allem Frauen. Sie verbringen auch viel mehr Zeit als Männer mit Haus- und Sorgearbeit. Das können wir nur ändern, indem wir das Problem auf zwei Ebenen lösen, individuell und strukturell. Wie Mütterzentren dazu beitragen können? Hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse unseres Fachtags.

  • In Mütterzentren für das Thema ungerechte Verteilung des Mental Loads und der Sorgearbeit sensibilisieren
  • Den Mental Load Selbsttest in Mütterzentren ausdrucken und auslegen
  • Diskussionen dazu anbieten, z. B. als Thema der Dialogtische
  • Anregen, in den Familien offen über die Aufgaben miteinander zu kommunizieren, ohne zu streiten
  • Akzeptieren, dass Aufgaben anders erledigt werden
  • Bei Aufgaben, die traditionell Müttern zugeschrieben werden, immer die Väter mit einbeziehen.
  • Mütter stärken und Freiräume schaffen
  • Beratungen zu Wiedereinstieg
  • Zu politischem Engagement motivieren

 

Monika Maier-Luchmann: Bei den Vereinten Nationen in Genf

Moni Genf

„Im Grunde ist es überall auf der Welt dasselbe: Frauen werden nicht ausreichend repräsentiert, sind Gewalt ausgesetzt und erfahren zu wenig Schutz von staatlicher Seite. Aber natürlich ist es ein Unterschied, ob ich aus einem demokratischen Land oder einer Diktatur komme und den Zustand anprangere. Ich mache mir Sorgen um die mutigen Kolleginnen, die vor der CEDAW Kommission von Unterdrückung in ihrem autoritären Land berichten,“ sagt Monika Maier Luchmann. Als Mitglied der Delegation der CEDAW Allianz Deutschland hat sie den sogenannten Alternativbericht zur Frauenrechtssituation in Deutschland an die Vereinten Nationen in Genf übergeben. Der Bericht enthält konkrete Forderungen an die Bundesregierung zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen. Die CEDAW Allianz Deutschland vertritt 32 Frauenorganisationen und setzt sich für die Durchsetzung der UN-Frauenrechtskonvention ein, damit die Diskriminierung von Frauen endlich weltweit beseitigt wird. Monika Maier-Luchmann vom Mütterzentrum Langen vertritt unseren Bundesverband in der Allianz und hat am Alternativbericht mitgeschrieben. Sie findet, dass bei uns vor allem die Bereiche Kinderbetreuung und häusliche Pflege verbessert werden müssen. Die international besetzte CEDAW-Kommission fand das auch und forderte die Bundesregierung in ihrem Schlussbericht auf, besonders in diesen Bereichen mehr zu tun.

Alternativbericht der CEDAW-Allianz Deutschland

 

Väterarbeit im Gaisenhaus

Schomburg

Die Begeisterung für Mütterzentren ist ansteckend. Christiane Schomburg, eine der Gründerinnen des Stadtteil- und Familienzentrums Gaisenhaus, hat ihren Mann infiziert. Seit November 2022 koordiniert Ingenieur Torsten Schomburg dort die 60+-Gruppe und die Väterarbeit. Einmal im Monat treffen sich Väter am Donnerstagabend und diskutieren über ein Thema, das sie selbst bestimmen, wie z. B. Medienkompetenz von Kindern. „Dazu lade ich die Referenten ein. Die können auch aus den eigenen Reihen kommen, wie letztens ein Wirtschaftspsychologe, der über Krisenbewältigung gesprochen hat“, sagt Torsten. „Mit 10 bis 20 Teilnehmern sind die Abende gut besucht, denn unsere räumlichen Kapazitäten sind beschränkt.“

Außerdem gibt es noch einmal im Monat das Café PuK für Väter und Kinder. Da wird gemeinsam gespielt oder draußen etwas unternommen. „Ich finde, die Väter sind sehr engagiert heute. Aber natürlich erreichen wir auch nur die Väter, die sowieso aktiv sind“, meint Torsten, der als Ingenieur arbeitet. Spaß macht ihm auch die Arbeit mit den Älteren, für die er u. a. einen Handykurs anbietet. Und damit das Gehirn der Teilnehmenden auf Trab kommt, wird zu Beginn der Stunde jongliert. Nicht mit den Handys, mit Bällen.

 

Coaching für Familienmanagerinnen bei der sgd

sgd

Gerade Mütter und Frauen mit pflegebedürftigen Angehörigen haben es schwer, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Unser Kooperationspartner sgd bietet eine Online-Fortbildung an, um die eigene Familien- und Lebenssituation gemeinsam mit einem Coach zu reflektieren, Stärken und Kompetenzen auszuloten und berufliche Ziele zu erarbeiten, um nach Elternzeit oder Pflegezeit wieder durchzustarten.

Der Online-Kurs »Wiedereinstieg und Berufsorientierung für Familienmanagerinnen« richtet sich an arbeitsuchende Mütter, Berufsrückkehrinnen und Frauen mit pflegebedürftigen Angehörigen.

Am 04.07.2023 um 19.00 Uhr bietet die SGD eine kostenfreie Informationsveranstaltung an zum Coaching für Familienmanger*innen. Informationen und Anmeldung direkt bei der sgd. Eine Übersicht über alle sgd-Coachings finden Ihr hier.

 

“Den Familien geht die Puste aus”: Netzwerken in Berlin

Familie

Zeit, Geld und eine gute Infrastruktur sind die Voraussetzungen für ein gelingendes Familienleben – aber gerade bei der Infrastruktur gibt es viel Luft nach oben. Deshalb setzen wir uns als Mitglied des Zukunftsforums Familie mit anderen Bündnispartnern dafür ein, dass die Kindergrundsicherung, die Familienstartzeit und Lohnersatzleistungen für pflegende Angehörige eingeführt werden. Beatrice Schilling hat uns auf der ZFF-Fachtagung in Berlin vertreten, auf der diskutiert wurde, wie eine zukunftsfähige Familienpolitik aussehen muss. Eine wichtige Forderung: Der Kita-Besuch darf nicht von der Herkunft abhängen. “Studien zeigen, dass der Rechtsanspruch nichts daran geändert hat, dass benachteiligte Kinder viel schwerer einen Kindergartenplatz bekommen. Gerade die, die zu Hause nicht Deutsch sprechen, werden am stärksten diskriminiert”, sagte C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.

 

Von Euch. Für Alle. Mach mit bei der Engagement Strategie des Bundes

Engagementstrategie

Habt ihr Ideen zum freiwilligen Engagement in eurem Mütterzentrum? Braucht ihr Unterstützung oder ein Moderationstraining? Gibt es ein Thema, das euch unter den Nägeln brennt? Dann meldet euch bis zum 30. Juni mit euren Vorschlägen hier:

Zukunft des Engagements (zukunft-des-engagements.de)

 

Wir leben Leben rgb