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Bundesverband der Mütterzentren e.V.

„Es ist auch unser Verdienst, dass wichtige Themen endlich im Mainstream angekommen sind.“

Interview mit Prof. Anne-Katrin Schührer

2023 Handbuch

Soeben ist das erste „Handbuch Soziale Arbeit mit Müttern“ erschienen. Ein spannender Wälzer über historische und theoretische Hintergründe, aber auch ganz praktische Handlungsempfehlungen zur Arbeit mit der sehr vielfältigen Gruppe der Mütter. Wir sind stolz, dass Mütterzentrumsfrau und Professorin Anne-Katrin Schührer gleich zwei lesenswerte Texte beigesteuert hat.

Frau Schührer, worum geht es in Ihren Beiträgen?

Ich habe in einem Artikel die Entwicklung von Mütterzentren zu anerkannten Orten der Familienbildung beschrieben und in einem zweiten die Soziale Arbeit mit migrantischen Frauen. Mir war wichtig, dass in so einem Handbuch nicht nur gesagt wird, wie einzelne Professionen mit Müttern arbeiten, sondern was Mütter für Mütter tun. Ich wollte unser Prinzip der Selbsthilfe der Top-Down-Methode gegenüberstellen.

Warum gelten Mütterzentren als die Institutionen, die auch „die schwer Erreichbaren erreichen“?

Das liegt zu Beispiel an unseren Offenen Treffs und daran, dass wir Angebote für alle anbieten. Man muss kein spezifisches Merkmal oder Defizit haben, um irgendwo teilzunehmen. Wir sind niedrigschwellig. Unsere Secondhand-Läden wirken z.B. wie Türöffner. Hier kommt man ins Gespräch, geht danach einen Kaffee trinken, kehrt wieder, übernimmt irgendwann einen Cafédienst. Jede und jeder kann sich ausprobieren.

Wo besteht noch Forschungsbedarf in Mütterzentren?

Ich sehe da weniger Forschungsbedarf als die Notwendigkeit, das Praxiswissen, das tagtäglich mündlich weitergegeben wird, zu verschriftlichen. Wir sollten unsere tollen Broschüren digitalisieren. Schon die alten Texte, die vor 30, 40 Jahren geschrieben wurden, haben Forderungen super auf den Punkt gebracht, die immer noch hochaktuell sind.

Welche meinen Sie?

Raus aus der Vereinsamung, Vereinbarkeit von Beruf und Familienaufgaben, Stillen in der Öffentlichkeit, die Idee der Caring Communities. Das ist auch unser Verdienst, dass diese Themen jetzt im Mainstream angekommen sind.

2023 AnneSchuehrer

Zur Person: Die vierfache Mutter Anne-Katrin Schührer ist Professorin für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Außerdem ist sie im Vorstand des Familienzentrums MüZe Heubach.

 

Parlamentarisches Frühstück

2023 Fruehstueck

Ute Latzel hat uns letzte Woche auf dem Parlamentarischen Frühstück vertreten, das das Bündnis Sorgearbeit fair teilen organisiert hatte. Diskutiert wurde die Ausweitung des Elterngeldes, die Abschaffung der Steuerklasse V und Lohnersatzleistungen in Pflegephasen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - aber wir bleiben dran: Wir fordern, dass den Sonntagsreden endlich Taten folgen.

 

Mehr Chancengleichheit. Ginge durchaus.

2023 Chancengleichheit

Es liegt nicht am fehlenden Willen, wenn Kinder von Eltern ohne Abitur seltener in den Kindergarten gehen als Kinder von Eltern mit Abitur. Es liegt an fehlender Unterstützung. Das haben jetzt Wissenschaftler der Technischen Universität München nachgewiesen. Sie stellten den sogenannten bildungsfernen Familien Studierende zur Seite, die ihnen beim Finden von Kindergärten, dem Ausfüllen der Anträge und Formulieren der Anschreiben halfen. Das Ergebnis: Der Anteil von Kindergartenkindern aus weniger privilegierten Familien wuchs um 16 Prozent. Gleichzeitig erhöhten sich die Erwerbstätigkeit der Mütter und das Haushaltseinkommen.

Mehr dazu:

 

Festliche Preisverleihung

2023 Worms

Wir haben zwar keinen der begehrten Soroptimist International Preise gewonnen. Aber unsere Vorstandsfrau Angela Sgro war auf der sehr gelungenen Festveranstaltung in Worms.

Mit 15 000 Euro wurde der Berliner Verein „BAUFACHFRAU“ ausgezeichnet, weil er sich vorbildlich dafür engagiert, die Chancen von Frauen in handwerklichen, technischen und gestalterischen Berufen zu stärken. 5000 Euro erhielt der Verein „Die Chirurginnen“ für seine Netzwerkarbeit für Frauen in der Männerdomäne Chirurgie.

 

Tschechien zu Gast in Stuttgart

2023 BesuchTschechien

Jitka Genest aus Prag fand die Begegnungen in den Stuttgarter Mütterzentren während eines Erasmus+Projektes so inspirierend, dass sie auch für vier tschechische Kolleginnen eine Reise beantragt hat. Dana, Stanka, Blanka und Suzana besuchten letzte Woche das MüZe Süd und waren begeistert von dem ganz besonderen Charme der neuen Außenstelle. Die befindet sich nämlich in einem ehemaligen Juweliergeschäft mit riesigem Tresor. Sie lernten im Familienzentrum Gaisenhaus die generationen- und kulturübergreifenden Angebote und im EKiZ das Repaircafé kennen. Zusammen mit Christiane Schomburg bereiteten sie ein typisch schwäbisches Mittagessen mit Maultaschen zu. En Guada!

 

Kulturstaatsministerin trifft Mütterzentrumsfrauen

Staatskulturministerin trifft Mütterzentrumsfrauen

„Kunst und Kultur in Krisenzeiten“ war das Thema einer Podiumsdiskussion in Frankfurt, auf der sich Claudia Roth und die ukrainische Künstlerin Viktoria Masterovenko vom Mütterzentrum Langen getroffen haben. Masterovenko berichtete von der schwierigen Lage der Kunstschaffenden in der Ukraine. Beeindruckt war die Ministerin von dem Petrykiwka-Malprojekt für geflüchtete Frauen im Langener Mütterzentrum ZenJA, das Masterovenko initiiert hat. Der Erlös aus dem Verkauf der Bilder geht an ein ukrainisches Mütterzentrum.

 

„Ein Stückchen Heimat“: Zweisprachiges Kinderbuch von Mütterzentrumsfrau

2023 Kinderbuch

Auf Deutsch und Rumänisch hat die Siegener Mütterzentrumsfrau und Autorin Karla Baumgarten ein liebevoll illustriertes Kinderbuch über so große Themen wie Integration, Interkulturalität und Mehrsprachigkeit geschrieben. Und zwar so, dass alle mitgenommen werden: Große und auch ganz kleine Leute.

 

Wir leben Leben rgb