Menschen begeistern für Demokratie & Beteiligung
Was sind Dialogtische?
Dialogtische sind Orte der Beteiligung in Mütterzentren, an denen der politische Dialog angestoßen, gefördert und praktiziert wird.
Meistens finden sich die Dialogtische in unseren öffentlichen Wohnzimmern, den Offenen Treffs der Mütterzentren. Manchmal führen wir aber auch öffentliche Dialogtische in der Nachbarschaft oder der Kommune durch, um mit politischen Mandatsträgern über aktuelle Themen in den Austausch zu gehen.
Wir wollen das Private politisch machen und Familien befähigen, ihren Themen eine Stimme zu geben und mit anderen darüber zu diskutieren.
Hierfür haben wir eine besondere Methode entwickelt: den Dialogtisch.
Damit ihr die Dialogtische in eure Mütterzentren und Offenen Treffs holen könnt, haben wir eine Schulung entwickelt. Ihr lernt die Methode Dialogtisch, Moderationstechniken und unterstützende Materialien kennen.
Vorbildung ist nicht nötig - Jede*r kann mitmachen!
Termine: auf Anfrage, Dauer 1 ½ Tage (12 Zeitstunden), max. 12 Teilnehmende, auch als Inhouse-Schulung buchbar.
Menschen begeistern für Demokratie & Beteiligung
Crowdfunding-Wettbewerb vom 21. April bis 19. Mai 2021
Unterstützt unsere Idee mit einer kleinen Spende
oder dem Kauf eines Dankeschöns auf
www.startnext.com/dialogtische
Wir kämpfen mit 50 anderen Organisationen um den Demokratiefonds der Hertie-Stiftung. Wir wollen gewinnen, damit wir die Gastgeber*innen in unseren Offenen Treffs stärken und kostenlos als Moderator*innen von Dialog-Tischen schulen können.
So könnt Ihr mithelfen:
Besucht vom 21. April bis zum 19. Mai die Seite www.startnext.com/dialogtische. Hier gibt es viele symbolische Dankeschöns zu kaufen und zu spenden – auch gegen Spendenquittung.
Findet bitte in Eurem Mütterzentrum ein paar Spender*innen! Viele kleine Spenden erhöhen unsere Chance auf den Fonds.
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Danke!
Kreissparkasse Limburg
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Der Bundesverband der Mütterzentren e. V. ist gemeinnützig. Wenn Sie unsere
Aktivitäten und
Ziele unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihren Spendenbeitrag. Bitte geben Sie bei der Überweisung Ihren Namen und Ihre Anschrift an, damit wir Ihnen eine steuerabzugsfähige Spendenbestätigung zusenden können. Oder nutzen Sie die den nachstehenden Paypal-Spenden-Button. Vielen herzlichen Dank.
Verantwortung in der Familie zu übernehmen, ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben und entlastet unsere Sozialsysteme. Wir wollen bessere alltägliche und politische Rahmenbedingungen, um diese anspruchsvolle Aufgabe zu erleichtern.
Noch immer erhöht Kinderkriegen für Frauen das Armutsrisiko. Familienarbeit, egal ob erziehend, pflegend oder in anderer Form begleitend, hat in unserer Gesellschaft nicht den gleichen Stellenwert wie klassische Erwerbsarbeit. Soziale Berufe werden schlecht bezahlt. Das wollen wir ändern.
- Wir streiten für eine Gesellschaft, in der die Kräfte gefördert werden, die den sozialen Zusammenhalt stärken.
- Wir fordern von Politik und Gesetzgebung, Sorgearbeit angemessen zu honorieren, egal wer sie erbringt.
- Wir setzen uns für mehr Mütterlichkeit in allen Lebensbereichen ein.
Mütterlichkeit wird in unserer Gesellschaft mit stereotypen Bildern und äußerst traditionellen Wertvorstellungen verbunden. Das sehen wir anders. Für uns ist Mütterlichkeit nicht geschlechtsgebunden, sondern Ausdruck einer Haltung, die liebevoll, unternehmerisch und leidenschaftlich ist.
Wir tauschen uns regelmäßig mit den Fachabteilungen des BMFSFJ aus, um über die Situation und die Herausforderungen der Mütterzentren in Deutschland zu sprechen. Wir schlagen Themen für Fachtage und Kampagnen vor. Wichtige Informationen geben wir an die Mütterzentren weiter. Insbesondere sind wir Kooperationspartner im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus und aktiv an den MGH-Kooperationsgruppensitzungen teil. Als Verband, der familienpolitische Inhalte und Forderungen vertritt, finden weiterhin regelmäßige Träger- und Verbändegespräche im BMFSFJ statt, an denen wir uns engagiert einbringen. | |
Wir besuchen die Veranstaltunges des AGF und beteiligen uns an Arbeitsgruppen. | |
2010 hat dieses globale Netzwerk, das Sozialunternehmer fördert, Hildegard Schooß für das Konzept und die Arbeit der Mütterzentren und Mehrgenerationenhäuser zum Senior Fellow ernannt. Ihr Motto: Mütterliche Werte werden zum gesellschaftlichen Maßstab. Ashoka unterstützt den Bundesverband zum Beispiel mit pro bono Beratungen. | |
Beatrice Schilling und Ute Latzel setzen sich zusammen mit anderen Mitgliedern des Bündnisses dafür ein, dass die Sorgelücke stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt und abgeschafft wird. | |
Der Bundesverband ist aktives Mitglied im Bundesforum Familie. | |
Eine Vertreterin des Bundesverbands ist AG-Koordinatorin und Sprecherin für die Arbeitsgruppe Erwerbsleben. Hier wird der aktuelle Stand der Gleichstellung von Frauen* und Männern* im Arbeitssleben dokumentiert. Dazu gehört die Umverteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit, die Anpassung der Arbeitszeiten, die Entgeltgerechtigkeit sowie Aufwertung sozialer Berufe. Ein weiterer Schwerpunkt sind die wirtschaftlichen Folgen von Scheidungen und Trennungen für in der DDR geschiedene Frauen*. | |
Hier sind wir Mitglied und aktiv in den Ausschüssen „Mehr Frauen in Politik und Parlamenten“ und „Aufwertung und Umverteilung von Sorgearbeit“. | |
Parenthood as Motivation for Lifelong Learning in Mother Centers
Von 2019 - 2022 wird der Bundesverband der Mütterzentren mit Kolleginnen aus Slowenien, Tschechien und der Slowakei Fortbildungen veranstalten und gemeinsame Kampagnen initiieren. Ziel ist es, ein Handbuch über die Entwicklung und die Schwerpunkte unserer Bewegung in den unterschiedlichen Ländern zu erstellen. Dieses Projekt wird über das EU-Programm Erasmus+ gefördert. | |
Um Kindern von getrennt lebenden Eltern zu helfen, auch zu dem Elternteil Kontakt zu halten, der in einer anderen Stadt wohnt, vermittelt Flechtwerk bundesweit Kinderzimmer auf Zeit. Hier kann sich der angereiste Elternteil mit seinem Kind treffen. Der Bundesverband kooperiert mit Flechtwerk. Mütterzentren, die gelegentlich am Wochenende ein Kinderzimmer auf Zeit anbieten, erhalten von Flechtwerk organisatorische und pädagogische Unterstützung. | |
nebenan.de ist ein großes soziales Netzwerk für Nachbarn, über welches man sich mit seinen Nachbarn digital verbinden kann. Das, was nebenan.de auf dem digitalem Wege macht, machen die Mütterzentren analog: Begegnungsräume gestalten, Begegnungen initiieren und begleiten. Als Kooperationspartner von nebenan.de verbinden wir so die digitale mit der analogen Welt, z. B. indem wir nebenan.de bei der Öffentlichkeitsarbeit für den Nachbarschaftspreis und das Nachbarschaftsfest unterstützen. | |
SEND e. V. steht für Social Entrepreneurchip Netzwerk Deutschland und unterstützt durch Lobbyarbeit und Netzwerkarbeit Sozialunternehmen in Deutschland. Auch Mütterzentren sind Sozialunternehmen, da sie im sozialen Sektor unternehmerisch handeln. Und wir brauchen eine starke Lobby für unsere Belange. | |
Der Bundesverband hat mit der sgd für die Aktiven in Mütterzentren einen Preisnachlass von 20% ausgehandelt. | |
Der Bundesverband ist Mitglied und unterstützt das Anliegen, die gesetzlichen und rechtlichen Bedingungen den veränderten Familienformen anzupassen. | |
Unsere Verbandsarbeit basiert auf den Ideen und Entscheidungen unseres Steuerungskreises. Dieser besteht aus Vorstand, Geschäftsführung und Vertreterinnen von Mitgliedsorganisationen aller Bundesländer. Wie in den Mütterzentren selbst, wird jede Meinung gehört und jede Stimme zählt.
Der Steuerungskreis trifft sich mehrmals im Jahr. Wir erarbeiten Aktionen, Fachtage, Verbandstreffen, Praktissima-Ausschreibungen und Stellungnahmen zu aktuellen politischen Themen.
Unsere Treffen finden immer an schönen Orten statt, in Mütterzentren! Eine tolle Gelegenheit, andere Kolleginnen und Kollegen und ihre Arbeit kennenzulernen. Denn jedes Mütterzentrum ist einzigartig.
Die Verbandsarbeit macht allen Spaß und bereichert auch die Arbeit vor Ort. Davon könnt Ihr Euch gerne persönlich überzeugen: Schaut mal rein in den Steuerungskreis!
Der Steuerungskreis ist offen für alle, die ihre Erfahrungen aus der eigenen Mütterzentrumsarbeit überregional weitergeben wollen und frauenpolitisch aktiv werden wollen. Wer Interesse daran hat, ist immer herzlich willkommen. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich, Verpflegung wird organisiert und Reisekosten werden erstattet.
„Frauen erhebt Euch und die Welt erlebt Euch! Kriecht aus Euren Schneckenhäusern, die Ihr für Euch und Eure Familien so liebevoll als Schutzwälle in dieser Gesellschaft gestaltet und erhaltet, und in die Ihr Euch viel zu oft gemütlich verkriecht oder irritiert zurückzieht. Erobert Euch mit Euren Kindern einen Platz in der Öffentlichkeit. Gründet Mütterzentren!“
Dieser Aufruf erscheint 1983 in dem längst vergriffenen, aber als Download verfügbaren Taschenbuch „Mütter im Zentrum. Mütterzentrum“ und ermutigt Frauen deutschlandweit Mütterzentren zu gründen. Das Buch ist Erfahrungsbericht und Gebrauchsanleitung in einem.
Fünf Jahre zuvor sind Modellprojekte in Salzgitter, Darmstadt und München an den Start gegangen. Wissenschaftlich begleitet vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München. Die Forscherinnen des DJI gehen der Frage nach, wie Angebote für Familienhilfe aussehen müssen, damit sie auch wirklich bei denen ankommen, die sie dringend benötigen.
Zuschauen-Mitmachen-Selbermachen
So heißt die Antwort der Mütterzentren darauf und auf dieser Form der Selbsthilfe basiert die Arbeit in den Häusern bis heute. Das Prinzip: Mütter treffen sich in den Häusern, um sich auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen, Dienstleistungen anzubieten und Geld zu verdienen, während gleichzeitig ihre Kinder betreut werden. Alles unter einem Dach.
Politik und Medien nehmen Mütter endlich wahr. Im November 1986 kommen 500 Mütter mit 200 Kindern zu dem Partei Kongress der Grünen und fordern mehr Selbstbestimmung und bessere Rahmenbedingungen für gesellschaftliche Teilhabe. Frauen aus ganz Deutschland besuchen auch 1988 den Mütterkongress in Langen bei Frankfurt am Main, protestieren gegen Fremdbestimmung, überkommene Familienbilder und diskriminierende Rechtsprechung. Immer dabei: Die Kinder der Frauen. Bis heute ein Novum. Denn noch immer können Frauen oft nicht an politischen Veranstaltungen teilnehmen, weil sie nicht wissen wohin mit ihrem Nachwuchs.
Deutschlandweit entstehen 400 Mütterzentren, die alle zwei gemeinsame Merkmale haben: Ein öffentliches Wohnzimmer und das GastgeberInnen- Prinzip. Ansonsten unterscheiden sie sich in Größe, Schwerpunkten und Angeboten. Denn wie sich ein Mütterzentrum entwickelt, bestimmen diejenigen, die es mit Leben füllen und gestalten.
Zu den öffentlichkeitswirksamen Kampagnen des Bundesverbands der Mütterzentren zählt z.B. die Aktion „Schattenfrauen“, die darauf aufmerksam macht, dass viele Väter ihren Unterhaltspflichten nicht nachkommen. Die Plakataktion „Kinder kriegen kostet“ prangert das Armutsrisiko von Müttern an.
Nicht nur auf gesellschaftliche, auch auf demographische Entwicklungen reagieren Mütterzentren bis heute schnell und kreativ. Als die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen 2006 das SOS-Mütterzentrum in Salzgitter besucht, ist sie so begeistert, dass sie das Modell auf das Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser überträgt. Viele Mütterzentren nehmen an dem Programm teil und sind Vorreiter beim generationenübergreifenden Arbeiten.
In Salzgitter, dort wo alles begann, werden inzwischen Kinder und alte Menschen gemeinsam betreut. Das 2018 gegründete Projekt „Altersrand“ ist deutschlandweit und international einmalig.
Heute bringt der Bundesverband seine langjährige Erfahrung und Fachkompetenz in den Bereichen Familien- und Frauenpolitik, Freiwilligenarbeit, Aufwertung von Sorgearbeit und Empowerment in Fachgremien des Deutschen Frauenrats und verschiedenen Familienverbänden ein.
Kurzvideolink
Wir sind ein starker Partner von ...
Um Kindern von getrennt lebenden Eltern zu helfen, auch zu dem Elternteil Kontakt zu halten, der in einer anderen Stadt wohnt, vermittelt die Initiative „Flechtwerk 2+1 GmbH“ bundesweit Kinderzimmer auf Zeit, in denen sich der angereiste Elternteil mit seinem Kind treffen kann. „Nicht jeder hat die finanziellen Mittel, den ganzen Tag mit seinem kleinen Kind in der Stadt herumzulaufen, in den Zoo und in Restaurants zu gehen“, sagt Annette Habert, die Initiatorin des Projekts. Mütterzentren, die gelegentlich am Wochenende ein Kinderzimmer auf Zeit anbieten, erhalten von Flechtwerk organisatorische und pädagogische Unterstützung. „Trennung ist kein individuelles Problem, mit dem jeder allein fertig werden muss,“ findet Frau Habert, „sondern ein gesellschaftliches“. Mit den Folgen leben wir schließlich alle.
Die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (kurz LEB), ist eine nach dem Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz anerkannte Landeseinrichtung mit Hauptsitz in Hannover. Von hier aus teilt sich die LEB in vier Regionen mit dreizehn Beratungsbereichen auf, womit das gesamte Land Niedersachsen flächenmäßig abgedeckt wird. Mit über 50 Mitgliedsverbänden, -vereinen und -organisationen, darunter 36 ehrenamtlich geleitete Kreisarbeitsgemeinschaften mit insgesamt über 2.000 Gruppen und Vereinen, verantwortet und koordiniert die LEB das größte Bildungsnetzwerk in Niedersachsen. Das Motto der LEB: Gemeinsam lernen - sinnvoll leben.
Bundesverbands- und VBM-Frauen beim BV Treffen in Hameln 2012Der Verband Berufstätiger Mütter e.V. setzt sich für die bessere Vereinbarkeit von Erwerb- und Familienarbeit ein. Dazu zählt z.B. eine Orientierung auf Ergebnisse, also Effizienz statt Präsenz, eine hochwertige und flächendeckende Kinderbetreuung und die Individualbesteuerung von Einkünften anstelle des Ehegattensplittings. Viele Tipps zu diesen und anderen Themen, wie dem Wiedereinstieg in den Beruf, gibt es im Dschungelbuch.
Unser Bundesverband wurde 1985 gegründet, um die Mütterzentrumsbewegung schlagkräftiger zu machen.
Wir beraten Frauen, die Mütterzentren gründen wollen, stärken ihnen den Rücken in schwierigen Situationen, schreiben Stellungnahmen zu aktuellen politischen Herausforderungen, unterstützen Kampagnen und vernetzen uns mit anderen Organisationen.
Wir schulen Mitarbeiter*innen und bieten Fortbildungen an, organisieren bundesweite Treffen von Mütterzentren und vergeben jährlich einen Preis für hervorragende Arbeit in drei Mitgliedszentren.
Das wichtigste Gremium des Bundesverbands ist der Steuerungskreis, in dem Mütterzentrumsfrauen aus dem ganzen Bundesgebiet ehrenamtlich mitarbeiten. Der Steuerungskreis unterstützt den Vorstand und die Geschäftsstelle. Gemeinsam werden alle relevanten Entscheidungen getroffen: Mit wem und in welcher Weise wollen wir kooperieren? Welche politischen Kampagnen wollen wir unterstützen oder selber initiieren? Wie können wir die Mütterzentren am besten vernetzen? Wo brennt es gerade? Welches sind die aktuellen Themen für unsere Schulungen, Fachtage und bundesweiten Treffen? Auch die Praktissima-Ausschreibung wird hier formuliert.
Unsere Treffen finden immer an schönen Orten statt, in Mütterzentren! Eine tolle Gelegenheit, andere Kolleginnen und Kollegen und ihre Arbeit kennenzulernen. Denn jedes Mütterzentrum ist einzigartig.
Der Steuerungskreis trifft sich mehrmals im Jahr und ist immer offen für weitere engagierte Mütterzentrumsfrauen. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich, Verpflegung wird organisiert und Reisekosten werden erstattet.
Bis zum Jahr 2030 soll sich das Leben aller Menschen grundlegend verbessert haben. So steht es in der Agenda 2030, in der 17 nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) formuliert sind, auf die sich alle 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen geeinigt haben. Die grundlegende Änderung von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen wird leider nicht angestrebt. Aber: Auch kleine Schritte wirken. Das zeigt sich in den Mütterzentren, die seit ihrer Gründung sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig handeln. Luft nach oben gibt es trotzdem und deshalb konzentrieren wir uns in den Jahren 2024/25 auf diese fünf SDGs:
SDG 4: Hochwertige Bildung
Für uns zählt zu hochwertiger Bildung z.B. die Möglichkeit zu lebenslangem Lernen. Das können Alltagsfertigkeiten und -wissen sein, wie sie in Familien oft nicht mehr vermittelt werden, als auch das Unterrichten digitaler Fähigkeiten. Außerdem haben Mütterzentren als erste Institutionen erkannt, wie wichtig das Anbieten von Kinderbetreuung ist, wenn Mütter Deutsch lernen.
SDG 5: Gleichstellung der Geschlechter
Mütterzentren wurden von Frauen gegründet und werden von Frauen geleitet. Gleichstellung ist seit vier Jahrzehnten unser Thema. Egal, ob es um unbezahlte Sorgearbeit, weibliche Altersarmut oder die prekäre Situation alleinerziehender Mütter geht, die keinen oder zu wenig Kindesunterhalt bekommen. Diese Themen werden nicht nur in den einzelnen Mütterzentren diskutiert. Wir sind auch Mitglied im Bündnis Sorgearbeit, im Deutschen Frauenrat und anderen Lobby-Organisationen, die sich für bessere gesetzliche Rahmenbedingungen auf Bundesebene einsetzen.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit für alle bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum
Wir praktizieren einen wertschätzenden, familienfreundlichen und partizipativen Arbeitsstil in Mütterzentren, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Da wir Daseinsfürsorge betreiben und die Kommunen, Länder und den Staat durch unseren präventiven Ansatz enorm entlasten, brauchen wir außerdem eine kontinuierliche öffentliche Förderung. Denn natürlich brennen wir für die Mütterzentrumsbewegung, aber wir wollen nicht ausbrennen. (Weitere Informationen enthält unsere Kosten-Nutzen-Analyse).
SDG 10: Weniger Ungleichheiten
Weniger Ungleichheit versuchen wir schon dadurch zu erreichen, dass unsere Häuser für alle Menschen offen und barrierearm zugänglich sind. Es gibt keinen Konsumzwang in unseren öffentlichen Wohnzimmern, wer will, kann mitarbeiten und mitbestimmen. Wir nehmen jede Person an, wie sie ist, betonen Fähigkeiten und keine Defizite.
SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster
Sharing is Caring – das ist die Devise in Mütterzentren. Ganz gleich, ob es um Wissen, Ressourcen oder praktische Unterstützung geht. Bei uns finden sich Secondhand-Läden, Mitnehm-Regale, Repair-Cafes etc. Durch unsern Selbsthilfe-Ansatz lernen die Besuchenden und Mitarbeitenden in den Mütterzentren voneinander und miteinander.
Ausgangslage:
Die Corona-Krise hat Mütter in die 80er Jahre gebeamt. Wofür wir jahrzehntelang gekämpft haben, nämlich dass Erziehung und Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden, ist plötzlich außer Kraft gesetzt. Familien sind wieder auf sich alleine gestellt. Das heißt: Babys versorgen, Kinder fördern, Alte betreuen, kochen, putzen, waschen, in der Nachbarschaft helfen, sich engagieren und dennoch weiter Geld verdienen, um über die Runden zu kommen. Dass sich Familien bei der Aufteilung dieser Aufgaben pragmatisch verhalten, verdient keinen Vorwurf, sondern zeigt ein noch immer nicht gelöstes Grundproblem: Es fehlen die Männer* in der Care-Arbeit. In Kitas, Schulen, in der Pflege … und in der Familie. Aber: nur gemeinsam können wir unsere Aufgaben als Mütter und Väter und Partner*innen stemmen. Mütterzentren fordern: Frauenförderung in der Wirtschaft, Männerförderung in der Familie.
Was brauchen wir?
Wenn Kinder und Pflegebedürftige zu versorgen sind, brauchen Familien mehr Zeit füreinander. Und eine Erwerbsstruktur, die es Männern ermöglicht, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und Frauen, die häufig Teilzeit arbeiten, ihre Arbeitszeit aufzustocken. So können beide ihre mütterlichen Kompetenzen da einbringen, wo sie gebraucht und geschätzt werden und erwerbstätig sein. Das verstehen wir unter Geschlechtergerechtigkeit.
In Mütterzentren leben wir moderne Mütterlichkeit vor. Wir ermutigen Frauen* und Männer*, traditionelle Rollenbilder zu überdenken und so zu leben, wie sie es für richtig halten. Denn in jedem, in jeder, stecken mütterliche Kompetenzen, die unsere Gesellschaft dringend braucht – in der Familie, in der Wirtschaft und in der Politik. Keine einfache Sache. Es braucht Übung, ein breites gesellschaftliches Umdenken und solidarisches Handeln. Rolle vorwärts statt Rolle rückwärts!
Was können wir tun?
Fangen wir an. Lasst uns gemeinsam das traditionelle Bild der Mütterlichkeit entstauben! Und ein modernes Selbstverständnis von mütterlichem Leben – frei von Geschlechterzuordnung - schaffen.
Was fordern wir?
- Einführung des Erwerb-und-Sorge-Modells
- Paritätische Elternzeit für Frauen und Männer als Verpflichtung
- Recht auf Ganztagsbetreuung für die Kinder Alleinerziehender
- Förderung von Mütterzentren als Orte, in denen Gleichstellung gelebt wird
- Männerförderung im sozialen Bereich
- Errichtung eines Gleichstellungsinstituts