„Mir ist es wichtig zu helfen, denn ich habe das Glück, dass mein Mann nicht in den Krieg ziehen muss“, sagt die Ukrainerin Oksana Ebert, die seit 22 Jahren in Deutschland lebt und mit einem Deutschen verheiratet ist. Sie ist seit Monaten im Mütter- und Familienzentrum Karben im Dauereinsatz, um Geflüchtete zu beraten und sie bei Behördengängen, Schul- und Arztbesuchen zu begleiten. „Da kommen auch manchmal noch spät abends verzweifelte Anrufe“, sagt Oksana. Sie weiß, wie sich die Frauen und Kinder fühlen und um ihre Liebsten bangen, denn Oksanas Mutter und Großmutter sind auch noch in der Ukraine. Umso wichtiger sind Gelegenheiten, um die schlimmen Nachrichten zu vergessen: Ausflüge zum Trampolinspringen und Zirkus, gemeinsame Kochabende oder eine Gesichtsmassage von der ukrainischen Kosmetikerin, die im Rahmen des Projekts arbeitet.
Entspannung und Ablenkung brauchen auch die jungen Geflüchteten. „Ich habe größten Respekt vor den Jugendlichen“, sagt Oksana, „die gehen morgens in die deutschen Schulen und haben nachmittags digitalen Unterricht in ihren ukrainischen Klassen.“ Für sie bietet Manuel Ebert, Oksanas zweisprachiger Sohn, einen Jugendtreff an.